699.01



Gebaut wurde die Lokomotive 1944 von Franco/Belge als Heeresfeldbahn-Lokomotive für die Deutsche Wehrmacht. Nach Kriegsende war sie bei der ÖBB als 699.01 auf der Bregenzerwaldbahn und von 1963 bis 1967 auf der Vellachtalbahn eingesetzt. 1973 wurde sie vom Club 760 gekauft und nach Aufarbeitung vor Dampfsonderzügen auf der Bregenzerwaldbahn und Pinzgauer-Lokalbahn genutzt. 1983 erfolgte die Überstellung nach Mauterndorf und der Einsatz auf der Taurachbahn. Im Juli 1994 kam die Lokomotive nach einer Teilausbesserung in der HW Knittelfeld in eleganter weinroter Farbgebung zurück nach Mauterndorf, wo sie seither abwechselnd mit den Lokomotiven 298.56 und Z 6 vor den Dampfzügen der Taurachbahn zum Einsatz kommt. Interessant ist, dasss diese Lokomotive von der Deutschen Wehrmacht als "HALBTENDERLOKOMOTIVE" bezeichnet wurde. Der Grund dafür ist, dass die Lok sowohl ohne, als auch mit Tender einsatzbereit ist. Der Tender erweitert die Kapazität des Kohlen-, aber auch des Wasservorrates und wurde aus strategischen Gründen bei Bedarf beigestellt. Original wurde der bei der Deutschen Wehrmacht als Arbeitstitel KDL (KriegsDampfLokomotive) 11 ein vierachsiger Tender zugeordnet. Die Lok hat an der dem Tender zugewendeten Seite eine Doppelschiebetüre. Auf dem Tender sind als Schutz der Lokpersonale zwei Sitze für bewaffnete Zugbegleiter vorgesehen. Böse Zungen behaupten, dass die Lokpersonale nicht davon laufen konnten. In Summe wurden gegen Kriegsende acht Maschinen dieser Type in die Alpenfestung transferiert, wo sie formlos von dem Transportoffizier in Bregenz übergeben wurden, der sich sofort danach mit unbekanntem Ziel entfernte! Am Dampfdom ist eine Vorrichtung zum Aufbewahren eines Saugschlauches vorhanden, so dass die Lokomotive auch bei streckennahen Flüssen und Seen Wasser nehmen konnte. Eine dieser Loks kam zur SKGLB und nach deren Einstellung zur Steiermärkischen Landesbahn, die sie nach Umbau zur Tenderlokomotive ebenfalls als 699.01 bezeichnete, so dass es eine Zeit gab, wo es bei den StmLB Und bei den ÖBB eine 699.01 gab.

Hersteller: Franco Belge
Fabriknummer: 2818
Baujahr: 1944
Bauart: Dh2
Treibraddurchmesser: 630 mm
Zylinderdurchmesser: 330 mm
Kolbenhub: 310 mm
Verdampfungsheizfläche: 38,6 m2
Rostfläche: 1,0 m2
Wasser: 10 m3
Kohle: 3,2 t
Dienstgewicht: 43,5 t
Vmax: 25 km/h
Herkunft: ÖBB/Heeresfeldbahn
Standort: Mauterndorf